- Antiquariatsbuchhandel
- Antiquariatsbuchhandel,Antiquariat, Zweig des Buchhandels, der sich dem Ankauf und Vertrieb gebrauchter Erzeugnisse der Buchdruckerkunst (Bücher, Zeitschriften, Zeitungen, Einblattdrucke) und verwandter Vervielfältigungsarten sowie Handschriften (Manuskripte, Autographe) widmet. Dementsprechend und entsprechend den Wissenschaften und besonderen Sammelgebieten gibt es Spezialformen des Antiquariatsbuchhandels wie das bibliophile Antiquariat (Bibliophilie), Seltenheits-, Kunst-, Musik-, Zeitschriftenantiquariat u. a., Autographenhandel. Das moderne Antiquariat vertreibt vorrangig verlagsneue Bücher aus Restauflagen und Sortiment. Das Großantiquariat, das vom Verleger übernommene Restauflagen und Bücherlager an das vertreibende Antiquariat verkauft (Ramschbuchhandel), wird dem Zwischenhandel zugerechnet. - Der Antiquariatsbuchhandel kauft geschlossene Bibliotheken, Nachlässe und einzelne Werke aus privater Hand auf.Die ersten Anfänge des Antiquariatsbuchhandels lassen sich bis ins 16. Jahrhundert zurückverfolgen. Besondere Antriebe erhielt der Antiquariatsbuchhandel in Deutschland durch die Säkularisation der Klöster und die damit verbundene Aufhebung ihrer Bibliotheken zu Beginn des 19. Jahrhunderts; Ende des 19./Anfang des 20. Jahrhunderts war der deutsche Antiquariatsbuchhandel führend in der Welt. Zentren des Antiquariatsbuchhandels heute sind im deutschsprachigen Raum Basel, Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Wien, Zürich, im Ausland London, New York und Paris. Mitunter ist der Antiquariatsbuchhandel mit Auktionshäusern verbunden (Buchauktion). Veränderungen der Marktstruktur zeichnen sich infolge der Verwendung von Mikroformen u. a. neuer Medien bei der Speicherung wissenschaftlicher Literatur in Bibliotheken und der Verknappung der klassischen Antiquariatsgegenstände ab.B. Wendt: Der A. (31974);Der dt. Buchhandel, hg. v. H. Hiller u. a. (51975).
Universal-Lexikon. 2012.